Projektierung und Aufbau von Container-Forstgärten

In den letzten Jahren wird damit begonnen, neue progressive Verfahren vom Containeranbau von Waldsetzlingen zu verwenden. Zu Hauptvorteilen dieser Verfahren zählen eine höhere Erfolgsrate des Anbaus aus dem Saatgut der Waldbaumarten, eine abgekürzte Anbaudauer von der Aussaat bis zur darauffolgenden Pflanzung in einem Forstgarten, insbesondere jedoch eine fast 100%-ige Anwurzelung von angepflanzten Container-Waldsetzlingen mit einem Wurzelballen und die Möglichkeit, die Aufforstungsdauer in der späteren Frühjahrs- oder späteren Sommerperiode zu verlängern. Die Setzlinge leiden nicht an einem Schock infolge der Umsetzung, und gleich im ersten Jahr nach der Pflanzung weisen sie einen erhöhten Zuwachs auf. Der Zeitabschnitt, in welchem die Kulturen bis zum Stadium deren Absicherung zu pflegen sind, wird ca. um ein Drittel gekürzt und damit werden die Finanzkosten gespart, die sonst für den Wild- sowie Unkrautschutz der Kulturen usw. aufgewendet werden.
Dagegen negativ wirkt sich der Preis von Container-Setzlingen aus, der gegenüber den klassischen wurzellosen Setzlingen weniger höher liegt. Der höhere Preis der Container-Setzlinge ist durch den hohen Investitionsaufwand für den gesamten Aufbau der neuen progressiven technologischen Produktionsanlage verursacht.
Werden wir allerdings die Kosten für die Sicherstellung von einem Hektar der Waldkultur aus den wurzellosen Stecklingen mit jenen aus den Container-Stecklingen vergleichen, stellen wir fest, dass im Falle der Verwendung von Container-Setzlingen eine Ersparnis von ca. 30% im sicherstellenden Stadium der Kultur erreicht wird gegenüber den für die Absicherung der Kultur aus den wurzellosen Stecklingen aufgewendeten Gesamtkosten.
Aus dem Gesichtspunkt der langzeitigen Wirtschaftlichkeit erscheint also der Anbau sowie die Pflanzung der Container-Setzlinge als die günstigste Variante der künstlichen Walderneuerung.

Ein komplett ausgestatteter Forstgarten für den Anbau von Container-Waldsetzlingen besteht aus folgenden technologischen Anlagen und Einrichtungen:

1. Raum für die Saatgutvorbereitung

Falls der Forstgarten sämtliches Saatgut selbstständig besorgt und es auch für die Lagerung sowie Aussaat selbstständig vorbereitet, ist es erforderlich, sämtliche Anlagen zur Verfügung zu haben.
Meistens begrenzen sich jedoch die Forstgärten auf das Sammeln des Saatgutes der Laubholzarten, ggf. der Sträucher. Hierbei ist die Saatgutvorbereitung relativ einfach und technologisch anspruchslos. Nur im Fall der Eichelvorbehandlung für die Aussaat in die Anbaugefäße ist es dringend erforderlich, außer der Eichelschwemmung (Eichelschlämmung) auch die Eichelthermotherapie sowie –beizung durchzuführen.

2. Lang- sowie kurzzeitige Saatgutlagerung, Stratifizierung und Skarifizierung – Kühl- und Tiefkühllager

Für die Sicherstellung einer ausgeglichenen alljährlichen Produktion von Waldsetzlingen in allen Anbauarten ist es erforderlich, ausreichende Vorräte vom Saatgut der Waldbaumarten vorzubereiten auch unter der Voraussetzung, dass nicht alle Baumarten eine alljährliche Fruchtbarkeit erreichen werden. Für einen Container-Forstgarten ist es günstiger, eigene Tiefkühlboxen für das Einfrieren der Buchensaat für einige Jahre im voraus und Kühllagerräume für kurzzeitige Saatgutlagerung von einigen Baumarten und für Stratifizierung (schichtenweise Samenlagerung) und Skarifizierung (Bodenverwundung) zu beschaffen. Besonders die Stratifizierung und Skarifizierung erfordern eine tagtägliche Pflege. Nur unter der Bedingung der konsequenten Pflege und der Einhaltung des Vorkeimverfahrens des Saatgutes werden wir imstande sein, den Anbau von gesunden Waldsetzlingen mit höchstmöglicher Anbaurate aus einem Kilogramm Saatgut zu sichern.

3. Füllen von Pflanzungsgefäßen mit Substrat – Füllanlagen

Vor der Aussaat sind die Anbaugefäße mit dem entsprechenden Substrat für den Anbau der jeweiligen Waldbaumart zu füllen. Das Füllen von Anbaugefäßen mit Substrat kann man manuell durchführen, jedoch nicht immer mit bestem Erfolg. Eine bessere Möglichkeit ist das automatische oder halbautomatische Substratfüllen auf speziellen Füllanlagen.

4. Samenaussaat – Säanlagen

In die Anbaugefäße wird das entsprechend zubereitete Saatgut der Waldbaumarten manuell oder im Falle kleinerer Samen automatisch oder halbautomatisch gesät. Bei einer halbautomatischen Aussaat dienen unterschiedliche Einrichtungen zur Erleichterung der manuellen Saat, mit Hilfe deren man einen großen Aussaatnutzeffekt erreichen kann. Es gibt auch automatische Sämaschinen, deren Verwendung sich allerdings erst bei einer Großproduktion von Setzlingen mit kleinem Samen wirtschaftlich auszahlt.

5. Lagerung der besäten Anbaugefäße in den Stahlpaletten
Nachdem die Anbaugefäße mit dem Samen besät wurden und eine Bestreuung durchgeführt wurde, werden die Anbaugefäße auf den Stahlpaletten untergebracht, auf welchen sie mit einem Gabelstapler in die Foliengewächshäuser transportiert werden.

6. Foliengewächshäuser

In den Foliengewächshäusern werden die Stahlpaletten regelmäßig derart angeordnet, dass die Gewächshausfläche bestmöglichst ausgenutzt wird, um hier möglichst viele Paletten zu unterbringen und eine höchstmögliche Zahl der Setzlinge auf einer Flächeneinheit zu produzieren. Im Foliengewächshauswerden die Setzlinge entsprechend der Baumart unterschiedlich lang angebaut und sofern beinahe ideale Mikroklimabedingungen geschaffen werden, wird in den ersten Wachstumsphasen ein beträchtlicher Zuwachs erreicht.

7. Brückenbewässerung zur Innenverwendung

Beim Anbau von Container-Waldsetzlingen im Foliengewächshaus sind für die Bewässerung Bewässerungsbrücken zu verwenden, die als die einzigen eine ausreichende sowie regelmäßige Dosierung des Bewässerungswassers zu jeder Zelle im Anbaugefäß sicherstellen. Gleichfalls sind sie auch für die Abkühlung vom Mikroklima im Foliengewächshaus durch Vernebelung und für die Durchführung der Fungizid-Behandlung der Waldsetzlinge erforderlich.

8. Verfestigte Flächen im Freien

Nach dem Voranbau der Container-Waldsetzlinge im Foliengewächshaus werden die Stahlpaletten mit einem Gabelstapler aus dem Foliengewächshaus auf verfestigte Außenflächen transportiert, welche mit Außenbewässerungsbrücken versehen sind. Hier werden die Stahlpaletten erneut unter die Bewässerungsbrücken untergebracht und bis zum Pflanzstadium nachgezüchtet.

9. Brückenbewässerung zur Außenverwendung

Wie beim Voranbau der Container-Waldsetzlinge im Foliengewächshaus sind die Bewässerungsbrücken auch beim Anbau auf Außenflächen zu verwenden; mit den Bewässerungsbrücken sind Bewässerung, Fungizid-Behandlung und ggf. Vernebelung anzuwenden.

Wir führen durch: Auftragsproduktion von kompletten Container-Baumschulen entsprechend dem abgestimmten Bauplan einschließlich der Lieferung sämtlicher Produktionsanlagen.


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